bis zum Landesjugendtreffen 2024 (18.Mai bis 20.Mai 2024, Beginn: 11:00 Uhr)

4. August 2011

WM-Camp in Shanghai = 150 Camper, 3 Wochen, spannende Wettkämpfe


Vom 15. Juli bis 1. August 2011 organisierte die Deutsche Schwimmjugend (dsv-jugend) das 5. dsv-jugend Camp. Dieses Mal zu den FINA-Weltmeisterschaften in Shanghai (China). Unter den 150 deutschen jugendlichen Fans waren auch wieder Brandenburger Fans dabei: Steffi und Ulrike aus Eberswalde und Luise, Julia und Benjamin aus Strausberg.

Steffi Borg berichtet von ihren Erlebnissen im Fernen Osten:
Wolkenkratzer aus Glas und Stahl, viele Menschen, hupende Autos, … waren die ersten Eindrücke, die wir von Shanghai bekamen, als wir uns auf dem Weg vom Flughafen zum Hostel, welches nun für 3 Wochen unser Zuhause sein sollte, befanden. Jedoch blieb uns nicht viel Zeit um großartig einzuziehen, denn es ging gleich weiter. Und so fanden wir uns nach einer kurzen Busfahrt auf einem Flussdampfer wieder, mit welchem wir am nächtlichen Shanghai vorbeischipperten. Überwältigt von der Größe der Stadt und den ganzen Lichtern (in Shanghai wird es nie dunkel) wurden die ersten 200 Fotos geschossen. Das Camp war somit eröffnet und die Party konnte beginnen.


Unsere Fanqualitäten stellten wir das erste Mal am Flughafen unter Beweis, wo wir lautstark das deutsche Schwimmteam begrüßten. Nun konnten auch die Wettkämpfe beginnen. Also: Nichts wie rein ins Stadion. Jedoch ging das alles nicht so schnell, weil man vorher noch durch sämtliche Kontrollen musste, das Ganze glich etwas den Sicherheitsbestimmungen eines Flughafens, aber auch dieses Prozedere konnte unsere Stimmung nicht drücken.
Schon beim Synchronschwimmen gaben wir die erste Kostprobe unseres Könnens. Und weil wir laut, gleichgekleidet und europäisch waren, wurden wir schnell zum Kameramagneten und stahlen so manchem Sportler vielleicht sogar die Show. Aber das war ja erst der Anfang, ein Warm-up sozusagen. Denn die Schwimmwettkämpfe lagen ja noch vor uns. Bis dahin „vertrieben“ wir uns die Zeit beim Wasserball, Turmspringen und bei den Freiwasserwettkämpfen. Besonders beliebt waren die Wasserballspiele. 150 begeisterte Jugendliche begleiteten das deutsche Team bis zum Viertelfinale und weil die Mannschaft so dankbar über unsere Unterstützung war, sponserten sie uns gleich noch die Tickets für ihre letzten zwei Spiele. Damit machten sie sich noch mehr zu den Zuschauerlieblingen und so heizten wir die Stimmung im Stadion noch einmal gewaltig an. Und die Party ging sogar außerhalb des Stadions weiter. Nach den Spielen brachten wir die Metro zum Wackeln, mit HUMBA und anderen Fangesängen. Besonders erfreut waren wir immer, wenn neue Chinesen die Metro betraten, dann ging das Ganze von vorne los, denn wir mussten ja alle Chinesen in die deutsche Feierstimmung und Jubelkultur einweisen. (Teilweise machten die unschuldigen Bewohner Shanghais aber einen ziemlich verängstigten Eindruck, wenn sie uns sahen.)
Auch die Freiwasserwettkämpfe hatten ihren besonderen Charme. Zwar konnte man von den Schwimmern nicht viel sehen, dafür jedoch zog uns das Meer in seinen Bann und so feuerten wir vom Wasser aus die deutschen Sportler an. Natürlich blieben wir auch da nicht lange unbeobachtet und so gaben wir Interviews für das internationale Fernsehen und ließen tausende Fotos mit Chinesen machen.
Aber auch das Turmspringstadion wurde von uns gerockt. Und so kamen wir auch dort gegen die chinesischen Fans an.

Aber weil die Stimmen vom andauernden Anfeuern irgendwann mitgenommen waren, gönnten wir uns Auszeiten, die wir in den Gärten der Stadt oder den unzähligen Tempeln verbrachten. Diese stellten nämlich kleine Oasen im schnelllebigen Shanghai dar. Und so konnten wir dort die Seele baumeln lassen, die Stimmbänder etwas schonen, das Qi fließen spüren und der chinesischen Kultur näherkommen. 
Auch das Venedig des Ostens stand auf dem Programm. Und so machten wir uns in aller Früh auf in ein kleines Dörfchen namens Zhouzuang. Nachdem wir etwas herumgeirrt waren, fanden wir dann auch die kleinen versteckten Gassen mit niedlichen Geschäften, die Wasserstraßen und sogar einen Tempel. Auch dieser Tag war wurde einer der Höhepunkte.
Selbst die fernöstliche Küche konnte uns nicht abschrecken (obwohl es an jeder Ecke McDonald’s, KFC, Subway,…gab und diese sogar einen Rund-um-die-Uhr Lieferservice hatten). Und so aßen wir teilweise Gerichte, die wir noch nie vorher gesehen hatten und bei denen wir nicht einmal genau wussten, was sich eigentlich dahinter verbarg. Ganz mutige Campteilnehmer verspeisten sogar ganze Vögel am Spieß oder Schildkröte.

Natürlich taten wir auch das, was viele Urlauber in China machen, wir besuchten den Schneider und ließen uns gleich noch neu einkleiden.
Ein weiterer Magnet für die meisten Camper war der beliebte Fake-Markt. Dort wurden unzählige Uhren, Taschen, Apple-Produkte und weiteres für weniger als 20 Euro erstanden. Immer geübter wurden wir beim Feilschen. Ein bisschen erschrocken waren die Chinesen schon, wenn wir die Preise so stark drückten. Mit Sätzen wie „No joking“ versuchten sie die Geschäfte noch zum Guten zu wenden, doch wir ließen uns nicht beirren.

Und dann hatten auch endlich die langersehnten Schwimmwettkämpfe begonnen. Und so wurde das Oriental Sports Center erneut der Pilgerort für die Gelbshirts. Zwar hätten wir uns über etwas mehr deutsche Beteiligung in den Finals und Semifinals gefreut, aber dennoch gaben wir nochmal alles und feierten jeden Sportler. Den Abschluss der WM bildete die Bronzemedaille der Lagenstaffel unserer Männer.
Danach hieß es dann auch von allen neugewonnenen Freunden fürs Erste Auf-Wiedersehen-sagen. Denn die ersten Camper mussten sich schon um 6 Uhr am 1. August auf den Weg zurück nach Deutschland machen. Und so endete das große Abenteuer/die gigantische Party Shanghai. 

Und das Beste: 2013 geht die Party in Barcelona weiter. 
 (Steffi Borg, Campteilnehmerin)